Corona-NEWS

aus der Region
01. Dezember 2020

Tipps für die Feiertage

In dieser Ausgabe von „Corona im Herbst“ möchten wir vom Praxisnetz erste Anregungen geben, wie auch bei Feiern im häuslichen Umfeld das Risiko einer Ansteckung reduziert werden kann.

Die erhofften Erfolge des Lockdowns lassen leider noch auf sich warten, auch wenn die „gebrochene Welle“ erkennbar ist. Konsequenteres Beachten der diversen Regel (MNS, Abstand und Händedesinfektion) hätte sicher einen überzeugenderen Rückgang der Infektionszahlen zur Folge gehabt. Nun also müssen wir vorerst weiter mit einem gemäßigten Lockdown leben, der leider vor allem zu Lasten vieler Selbständiger und Kleinunternehmer geht. Spätestens aber, wenn wir an die kommenden Feiertage denken, ist jedem klar, dass alle von diesem Lockdown betroffen sind, die Geselligkeit im Freundes- oder Familienkreis suchen.

Die Ängstlicheren unter uns treibt dabei die Sorge um, ob sich nicht auch in den erlaubten kleineren Kreisen das Corona-Virus verbreiten wird. Zwangsläufig taucht dann im Falle einer Ansteckung die Frage auf: bin ich schuld daran, dass Freund oder Freundin, Oma oder Opa an Covid-19 erkrankt ist. Wie können wir dieses Risiko reduzieren?

Auch im privaten Kreis ist die Beachtung der 3er Regel entscheidend, aber modifiziert um kleine „familientaugliche“ Änderungen:

  1. MNS in Form einer FFP2-Maske (die auch den Träger schützt) sollten nach Möglichkeit Risikopersonen tragen – permanent (Mahlzeiten natürlich ausgenommen). Ist ein ständiger MNS für Risikopersonen nicht zumutbar, können natürlich genau so die anderen Anwesenden eine Zeit lang den MNS tragen, allerdings sollte diesem Wechsel ein kurzzeitiges Querlüften der Räume vorausgehen. Der von erhitzten Gemütern oft zu hörende Ruf, „doch mal ordentlich zu lüften“ bekommt in diesen Tagen eine ganz neu Qualität. Warum kann nicht Tochter oder Sohn der Familie zum „amtlich bestellten Lüfter“ ernannt werden, die dafür sorgen, dass jede halbe Stunde Fenster und Türen wenige Minuten geöffnet werden?
  2. Hygiene-Maßnahmen können in jeder Wohnung möglich gemacht werden, sei es durch gründliches Händewaschen und/oder die Benutzung von Händedesinfektionsmitteln.
  3. Abstand halten ist sicher nur eingeschränkt möglich. Umarmungen ohne MNS sollten aber vermieden werden. Und bei den bereits genannten Risikopersonen sollten sowie so strengere Maßstäbe gesetzt werden.
  4. Als zusätzlicher Punkt sei erwähnt, dass nach neuesten Studien auch das Gurgeln mit Chlorhexidin (u.ä.) das Infektionsrisiko für einige Stunden deutlich mindert.

Uns ist völlig bewusst, dass die genannten Vorschläge eine Übertragung des Virus nicht mit Sicherheit verhindern können. Sicher aber senken sie das Risiko einer Infektion. Seien Sie also phantasievoll in der Umsetzung der Corona-Empfehlungen an den Feiertagen, fangen Sie früh an, sie ein zu üben, dann ist auch in der nun beginnenden Adventszeit sogar ein gemeinsames Singen der Enkel mit den Großeltern möglich. Ein leichtsinniges „es wird schon nichts passieren“ kann hingegen traurige Folgen haben.

– Dr. Rudolf Jopen

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